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Robben Island

Seit Beginn der weissen Besiedlung am Kap wurde die rund 500 Hektar große und 12 Kilometer von der Küste entfernte Insel Robben Island als ausbruchssichere Sträflingskolonie genutzt. Bei den "Straftätern", die hierher verfrachtet wurden, handelte es sich im allgemeinen um aufständische Khoikhoi. Fluchtversuche scheiterten bis auf ganz wenige Ausnahmen an der Entfernung zum Land und den kalten Gewässern. Fast alle Flüchtlinge ertranken.


1961 wurde auf Robben Island das berüchtigste Gefängnis Südafrikas errichtet. Zusammen mit Schwerverbrechern wurden die politischen Häftlinge der Anti-Apartheidsbewegung hierher verbannt. Prominentester Insasse war Nelson Mandela, Führer des African National Congress (ANC) und später erster Präsident des neuen demokratischen Südafrika. Mandela verbrachte hier 27 Jahre seines Lebens in einer winzigen Zelle von 5 Quadratmetern.

Die Bedingungen waren - zumindest in den ersten Jahren - extrem hart. Die Häftlinge wurden zu harter Arbeit im Steinbruch herangezogen, waren unzureichend gekleidet und mußten auf dünnen Strohmatten auf dem kalten Steinfußboden schlafen. Durch Streiks und endlose Proteste schafften es die Gefangenen jedoch, 1971 humanere Bedingungen durchzusetzen und sogar in der Haft studieren zu können. Mandela selbst beschreibt die 27 Jahre seiner Gefangenschaft auf Robben Island sehr ausführlich und eindrucksvoll in seiner Autobiographie "Der lange Weg zur Freiheit".

Robben Island ist heute nationale Gedenkstätte und Museum. Die schnellen Katamaran Fähren verkehren täglich in stündlicher Folge vom Nelson Mandela Gateway am Clock Tower der Waterfront. Die Überfahrt dauert ca 30 Minuten, die anschließende Führung ca 2 Stunden. Ein ehemaliger Gefangener führt durch das Gefängnis und zeigt auch Mandelas enge Zelle. Per Bus fährt man zum Kalksteinbruch, wo die Gefangenen in gleißender Sonne und ohne Augenschutz arbeiten mußten.